Schmutzgeier aus dem Tiergarten Schönbrunn werden in Bulgarien wiederangesiedelt

(25.08.2016) Für die beiden Schönbrunner Schmutzgeier Regina und Elodie hat am 9. August 2016 eine spannende Reise begonnen. Aber mit One-Way-Ticket. Ihr Ziel: Bulgarien.

Allerdings nicht der Goldstrand, sondern der Naturpark „Rusenki Lom“. Die beiden Schmutzgeier-Weibchen und ein Männchen aus Paris sind die ersten Schmutzgeier, die im Rahmen eines großen Projektes in Bulgarien wiederangesiedelt werden.


Revierleiter Andreas Eder, EEP-Koordinator Anton Vaidl vom Zoo Prag, Tierpflegerin Regina Riegler mit den Schönbrunner Schmutzgeiern Regina und Elodie

„Die Erhaltungszucht von bedrohten Tierarten ist eine wichtige Aufgabe von Zoos.Der Schmutzgeier gilt als stark gefährdet, seine Bestände haben massiv abgenommen. Es gibt nur noch rund 30.000 Individuen. Wir freuen uns, dass unsere Nachwuchsgeier Teil dieses Wiederansiedlungsprojektes sind“, so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.

Mittlerweile sind die drei Geier bereits im Naturpark und gewöhnen sich dort ein einem künstlichen Nest an die neue Umgebung. Die ersten Tage bleiben sie im Nest, bevor sie ausfliegen. Der Ort des Nestes wurde natürlich gezielt ausgewählt.

Ganz in der Nähe lebt ein älteres Geierpaar. Es soll den Jungvögeln beim Start in der Wildnis etwas unter die „Flügel greifen“, ihnen zeigen, wo es gute Futter- und Ruheplätze gibt und sie vor allem im Herbst mit auf die Reise ins Überwinterungsgebiet in Afrika nehmen.

Die Vögel sind mit kleinen Satellitensendern ausgestattet, um ihr Leben und den Erfolg der Wiederansiedlung zu verfolgen.

Bereits seit vielen Jahren stellt der Tiergarten Schönbrunn Bartgeier und Habichtskäuze, die hier geschlüpft sind, für Wiederansiedlungsprojekte zur Verfügung. Mit dem Schmutzgeier ist es nun die dritte Greifvogelart des Tiergartens, die ausgewildert wird.

Das Wiederansiedlungsprojekt der Schmutzgeier ist eine Zusammenarbeit des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) der Europäischen Zooorganisation (EAZA) mit der Vulture Conservation Foundation (VCF) und der Bulgarischen Gesellschaft zum Schutz der Vögel (BSPB).



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