In Frankreich schwinden die Vogelbestände auf dem Land mit rasanter Geschwindigkeit

(17.09.2018) Der katastrophale Rückgang von einem Drittel der Vogelarten in Landwirtschaftsgebieten innerhalb von 15 Jahren in Frankreich sei auf die landwirtschaftliche Praxis zurückzuführen, so die Ergebnisse der neuesten Studien des französischen Forschungsinstituts CNRS und des Museums für Naturkunde.

Die beiden Forschungseinrichtungen haben am 20. März 2018 die Ergebnisse von zwei Netzwerken vorgestellt, die die Entwicklung der Vogelbestände in Frankreich verfolgen und untersuchen.

Frankreich Sie sprechen vom „massiven Verschwinden“ und einer „ökologischen Katastrophe“. Im Durchschnitt haben sich diese Bestände um 1/3 innerhalb von 15 Jahren reduziert.

Dieser Rückgang, der auf die landwirtschaftliche Praxis der letzten 25 Jahre zurückzuführen ist, habe sich seit 2008-2009 intensiviert. Schuld seien unter anderem die von der EU durchgesetzte Beendigung der Flächenstilllegung, der Anstieg der Weizenkurse und die Verbreitung von Neonicotinoiden.

Als Folge nimmt die Zahl der Insekten ab, was wiederum weniger Futter für die Vögel bedeutet. Im Herbst 2017 hatten sogar deutsche und niederländische Forscher in der Zeitschrift PloS One publiziert, dass die Zahl der fliegenden Insekten seit Anfang der 1990er Jahre in Deutschland um bis zu 80% gesunken sei. Französische Forscher mussten ähnliche Rückgänge feststellen.

Diese Erkenntnisse beruhen auf der Arbeit von zwei wichtigen Netzwerken: das „STOC“ Programm (Suivi temporel des oiseaux communs - zeitliche Überwachung von weit verbreiteten Vogelarten), ein Netzwerk der partizipativen Wissenschaft des Museums für Naturkunde, und das CNRS, das seit 1994 regelmäßig eine Fläche von 10 ha untersucht. Besonders gefährdet sind Arten wie Lerchen, Spatzen, Turtel- oder Ringeltauben.



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