Der Dunckersche Muskelegel - Alaria alata beim Rotfuchs in Österreich in Relation zum Vorkommen von Wildschweinen
(01.11.2011) G. DUSCHER; Wien. Tierärztl. Mschr. - Vet. Med. Austria 98 (2011), 251 - 254
Der Trematode Alaria alata lebt als adulter Egel im Dünndarm von Karnivoren (z.B. Füchsen).
Die mit dem Kot ausgeschiedenen Eier des Egels entwickeln sich im Wasser weiter und gelangen über 2 obligate Zwischenwirte (erster Zwischenwirt: Süßwasserschnecke, zweiter Zwischenwirt: Amphibien) wieder in den Endwirt.
Zusätzlich können die Mesozerkarien (Stadien im zweiten Zwischenwirt) durch phagäre Aufnahme an paratenische Wirte weitergegeben werden. Dafür kommen z. B. Schlangen, Marder, Wildschweine oder ähnliche in Frage. In diesen Wirten werden die Mesozerkarien gestapelt und bleiben infektiös.
Bei einer Untersuchung von Füchsen aus Österreich konnten Prävalenzen von 0,16 - 22,06 % ermittelt werden. Dabei zeigten sich vor allem im Osten Österreichs vermehrt A. alata-positive Füchse.
Gerade in diesen Gebieten werden auch vermehrt Wildschweine erlegt. Hier kommt es daher zu einer Überschneidung von höheren Prävalenzen in Füchsen und von größeren Wildschweindichten.
Über den Verzehr von unzureichend erhitztem Wildschweinfleisch besteht zudem ein Risikopotenzial für den Menschen, da dieser sich ebenfalls mit Mesozerkarien infiziert und auch an Alariose erkranken kann.
Die für die Trichinenuntersuchung eingesetzte Methode ist zur Untersuchung von Wildschweinfleisch auf A. alata nur bedingt geeignet. In der Literatur wird daher ein Auswanderverfahren zur Detektion von Mesozerkarien in Wildschweinfleisch empfohlen.