Baden-Baden: Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen bei Hunden
(04.03.2008) Auf den 20. Baden-Badener Fortbildungstagen kleintier konkret diskutieren Experten vom 3. bis 6. April 2008 über Zahnfrakturen, Parodontitis, Wurzelbehandlungen und andere Mundhöhlenerkrankungen bei Hunden.
Erwachsene Hunde besitzen 42 Zähne 20 im Oberkiefer und 22 im Unterkiefer. Bereits im Alter von zwei Jahren weisen vier von fünf Hunden eine beginnende Entzündung des Zahnapparates auf mit sechs Jahren hat diese Parodontitis meist große Teile von Zähnen und Kiefer zerstört.
Weicher Zahnbelag, sogenannte Plaque, wie auch harter Zahnstein begünstigen Bakterien und damit Zahnfleischentzündungen, erklärt Dr. Markus Eickhoff. Der Weissacher Tierarzt und Zahnarzt leitet auf dem Kongress in Baden-Baden ein Seminar über tiermedizinische Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.
Parodontale Erkrankungen können zu ausgedehnten Entzündungen im Kieferknochen führen und nachfolgend sogar Organe wie Herz, Leber und Nieren schädigen, betont Eickhoff.
Wichtig ist daher eine frühzeitige Behandlung. Doch dies ist vielen Hundehaltern nicht bewusst: Ein freiliegender Zahnnerv beispielsweise wird meistens erst bemerkt, wenn der Hund eine dicke Backe hat.
Dabei ist die durch Bakterien verursachte Entzündung im Kieferknochen und der damit verbundene Schmerz bereits seit langem vorhanden. Viele Erkrankungen können durch sorgfältige Beobachtung und Diagnostik erkannt und nachfolgend behandelt werden. Viele Erkrankungen lassen sich durch gute Zahnpflege seitens der Besitzer sogar verhindern.
Regelmäßige Zahnpflege ist daher unerlässlich. Zähneputzen ist und bleibt die geeignete Maßnahme, um Zähne sauber zu halten. Zwar können Zahnfuttermittel und spezielle Zahnpflegeprodukte die Arbeit erleichtern, letztlich erfolgt jedoch der so wichtige Feinschliff nur durch die Zahnbürste, sagt Eickhoff.
Dafür eignen sich insbesondere spezielle Hundezahnbürsten sowie Hundezahnpasta. Die gibt es mit Hühnchen und für alle Geschmacksexoten unter den Vierbeinern auch mit Fischgeschmack.
Referenten und Themen:
Problemzone Hundegebiss Vom abgebrochenen Zahn bis zur Wurzelbehandlung
Dr. Markus Eickhoff, Tierärztliche Fachpraxis für Zahn-, Mund- & Kieferheilkunde, Weissach
Wenn Krebs das Kleintier quält Tumorbehandlung in der Kleintierpraxis
Dr. Martin Kessler, Tierärztliche Klinik für kleine Haustiere, Hofheim/Ts.
Damit das Trauma nicht zum Albtraum wird Behandlung einer schwerstverletzten Katze
Dr. Rico Vannini, DECVS, Bessys Kleintierklinik, Watt (CH)