Erfolgreiche Zucht von Herdenschutzhunden gibt Hoffnung für Geparde

(28.08.2013) Deutsche Hündin aus dem Herdenschutzhundezuchtprogramm des Cheetah Conservation Fund (CCF) hat Nachwuchs bekommen!

Die noch kleinen Welpen werden in wenigen Monaten als vierbeinige Gepardenschützer auf Farmen in Namibia eingesetzt. Sie werden helfen, den vorherrschenden Mensch-Wildtier-Konflikt zu entschärfen und damit die schnellen Jäger schützen.


Welpenübergabe an Martha Haufika
Die Hündin Aleya stammt aus Deutschland und ist Teil des Zuchtprogramms des von der Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V. unterstützten Gepardenschutzprojektes. „Sie war von Beginn an der geborene Herdenschutzhund und hat ihre tollen Eigenschaften und ihr wunderbares Wesen nun hoffentlich an ihre sechs Welpen weitergegeben“, so Birgit Braun, Geschäftsführerin der AGA.

In Namibia lebt mit etwa 3.000 Tieren die größte noch verbliebene Gepardenpopulation. Die meisten der Geparde leben auf zur Viehhaltung genutztem Farmland. Dort gibt es für sie Wildtiere im Überfluss, aber die Farmer sehen in ihnen trotzdem immer noch eine Bedrohung ihrer Nutzviehherden.

Sie jagen die Geparde, stellen Fallen auf und töten sie, um ihre Existenz zu schützen. Aus diesem Grund setzt sich die AGA in Namibia in Zusammenarbeit mit dem CCF für die Lösung des bestehenden Mensch-Wildtier-Konfliktes ein. Dazu zählt u. a. die Entwicklung von “Geparden-freundlichen” Methoden in der Viehhaltung.

„Hierbei kommt den Herdenschutzhunden eine besondere Bedeutung zu“, erklärt Braun, „und die kleinen Welpen sind große Hoffnungsträger für den Schutz der eleganten Katzen.“ Die Welpen werden mit etwa acht Wochen von ihrer Mutter entwöhnt und mit einer Ziegen- oder Schafherde vergesellschaftet, damit sie sich an die Herdentiere binden.

Die jungen Hunde gehen mit dem Hirten und der Herde auf die Weide, um sich an das Verhalten der Herden- und Wildtiere zu gewöhnen. Die Herde dann zu beschützen, liegt im Naturell der Kangals, das ist die Bestimmung von Herdenschutzhunden, zu denen sie zählen.

Die Junghunde werden an interessierte Farmer abgegeben, die in Umgang und der richtigen Pflege der Tiere entsprechend geschult wurden. Außerdem werden die Haltungsbedingungen auf den Farmen regelmäßig überprüft, denn den Hunden soll es gut gehen.

In diesem Jahr konnten bereits 33 junge Herdenschutzhunde an Farmen vermittelt werden und die Warteliste ist erfreulich lang. Auch auf Aleya`s Welpen warten schon engagierte Farmer wie Martha Haufika. Sie hat im Juni einen Welpen erhalten, der nun ihre etwa 50 Ziegen schützt.

In der Vergangenheit hatte sie immer wieder unter dem Verlust einzelner Tiere gelitten. „Die Herdenschutzhunde verteidigen erfolgreich das Nutzvieh, halten Raubtiere fern und verbessern damit insgesamt die wirtschaftliche Situation der Farmer“, ergänzt Braun.

„So erhöhen sie die Akzeptanz für Geparde bei den Farmern und helfen, den vorherrschenden Mensch-Wildtier-Konflikt nachhaltig zu lösen.“



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