Internationaler Kongress zu Verhalten, Haltung und Wohlbefinden von Tieren in Wien

(20.07.2012) Von 31. Juli bis 4. August 2012 findet der 46. Kongress der International Society for Applied Ethology (ISAE) an der Vetmeduni Vienna statt. Unter dem diesjährigen Motto „Quality of Life in Designed Environments“ tauschen sich internationale Fachleute zum Thema des Verhaltens und Wohlbefindens von Tieren in Stall, Haus und Zoo aus.

Die internationale Gesellschaft für angewandte Verhaltensforschung (International Society for Applied Ethology, ISAE) kommt für ihren 46. Kongress nach Wien.

An der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni Vienna) kommen von 31. Juli bis 4. August 2012 international anerkannte Expertinnen und Experten zusammen, um sich über die neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet des Verhaltens und Wohlergehens von Tieren in menschlicher Obhut auszutauschen.

Das Generalthema in diesem Jahr ist die Lebensqualität von Tieren in vom Menschen gestalteten Umwelten. Denn sowohl Nutz- und Labortiere als auch Haustiere und Wildtiere in Gefangenschaft leben unter mehr oder weniger stark eingeschränkten Haltungsbedingungen.

Bedürfnisse der Tiere berücksichtigen

Konsumenten erwarten immer stärker eine tiergerechte Haltung von Nutztieren für die Lebensmittelerzeugung. Oft herrscht dabei die Ansicht vor, dass Bauernhoftiere über den Sommer im Freiland gehalten werden. Viele Nutztiere verbringen jedoch ihr ganzes Leben im Stall. Auch viele Haustiere verlassen die Wohnung ihrer Besitzer nie oder nur sehr eingeschränkt.

Zootieren stehen zwar oft aufwändig gestaltete Freigehege zur Verfügung, jedoch unterscheidet sich auch ihr Leben stark von dem ihrer Artgenossen in freier Wildbahn. An der ISAE 2012 werden internationale Fachleute diskutieren, wie Ställe, Haltungsräume und Gehege gestaltet werden können, um den Bedürfnissen der dort lebenden Tiere am besten gerecht zu werden und sie positive Erfahrungen machen und positive Emotionen erleben können.

Breites Themenfeld

Am 46. Kongress der ISAE werden die Beiträge unter anderem folgende Fragen behandeln: Wie können Haltungsräume gestaltet und betreut werden, um Wohlbefinden und Lebensqualität der Tiere zu fördern? Welche Rolle spielt dabei der Zugang zu Freiflächen? Wie äußert sich Wohlbefinden im Verhalten von Tieren? Welchen Beitrag zum Wohlbefinden liefern (positive) soziale Beziehungen zwischen den Tieren, aber auch die Beziehung zum Menschen? Welche Rolle spielen Erfahrungen während der Individualentwicklung, die Gene und epigenetische Effekte für das Wohlbefinden von Tieren?

Der 46. ISAE-Kongress 2012 wird vom Institut für Tierhaltung und Tierschutz der Vetmeduni Vienna gemeinsam mit dem Institut für Nutztierwissenschaften der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) veranstaltet.

www.isae2012.com/



Weitere Meldungen

Bereits im Alter von acht Monaten beginnen Babys spielerisch andere zu necken; Bildquelle: Isabelle Laumer

Haben Affen Humor?

Bereits im Alter von acht Monaten beginnen Babys spielerisch andere zu necken. Da für dieses Verhalten keine Sprache erforderlich ist, ist es naheliegend, dass ähnliche Formen des spielerischen Neckens möglicherweise auch im Tierreich zu finden sind
Weiterlesen

Podcastcover Exzellent erklärt; Bildquelle: Christian Ziegler

Verhaltensbiologie: Gemeinsames Essen bei Menschen und Bonobos

Verhaltensbiologin Barbara Fruth und Gesundheitspsychologin Britta Renner des Exzellenzclusters Kollektives Verhalten geben in einer neuen Folge des Podcasts „Exzellent erklärt – Spitzenforschung für alle“ Einblicke, welchen Stellenwert das gemeinsame Essen bei Mensch und Tieren einnimmt
Weiterlesen

Thibaud Gruber; Bildquelle: SNF

Thibaud Gruber studiert das Verhalten von Affen in ihrer natürlichen Umgebung in Uganda

Woher kommt der Mensch und was macht ihn einzigartig? Diese Fragen versucht Thibaud Gruber zu beantworten. Der Professor an der Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften der Universität Genf fokussiert dafür aber nicht auf Menschen, sondern auf Schimpansen.
Weiterlesen

Friedliche Begegnung zwischen Bonobo-Gruppen in Kokolopori.; Bildquelle: Liran Samuni, Kokolopori Bonobo Research Project

Wildlebende Bonobos kooperieren auch mit Mitgliedern fremder Gruppen

Menschen gehen strategische Kooperationen mit Fremden ein und teilen ihre Ressourcen auch mit Personen außerhalb der eigenen sozialen Gruppe. Bislang galt prosoziales Verhalten gegenüber Nicht-Verwandten als rein menschliche Fähigkeit
Weiterlesen

Christoph Giez; Bildquelle: Christoph Giez

Bakterien tragen zur Modulation tierischen Verhaltens bei

Forschungsteam des Kieler SFB 1182 zeigt am Beispiel des Süßwasserpolypen Hydra, wie Nervenzellen und Mikroorganismen zusammenarbeiten, um das Fressverhalten der Tiere zu steuern
Weiterlesen

Universität Wien

Katzen schnurren anders als bisher vermutet

Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlichte Studie unter der Leitung des Stimmforschers Christian T. Herbst von der Universität Wien liefert neue Erkenntnisse darüber, wie Katzen ihre Schnurrgeräusche erzeugen
Weiterlesen

Universität zu Köln

Brian Smith erhält Ernst-Bresslau-Gastprofessur für Zoologie

Das Institut für Zoologie der Universität zu Köln verleiht dem US-amerikanischen Neurobiologen Brian Smith die Ernst-Bresslau-Gastprofessur 2023/2024
Weiterlesen

Universität Bielefeld

Behaviour 2023: Weltkongress zur Verhaltensforschung an der Universität Bielefeld

Das Verhalten von Tieren, dessen Veränderungen und Hintergründe, stehen im Fokus der weltweit größten Konferenz für Verhaltensforschung, die in wenigen Tagen, vom 14. bis 20. August, an der Universität Bielefeld stattfindet
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen