Deutscher Verband Tiernahrung e.V. Deutschland: Mischfutterproduktion in 2005 gesunken

(23.04.2006) Die deutschen Mischfutterhersteller haben im Jahr 2005 rund 19,6 Millionen Tonnen Mischfutter hergestellt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Produktionsrückgang von mehr als 500.000 Tonnen bzw. 2,6 Prozent.

Diese vorläufigen Zahlen gab der Präsident des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT), Ulrich Niemann, heute anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbandes in Bonn bekannt.

"Wir bewegen uns damit - nach zwei Rekordjahren - wieder im langjährigen Mittel der Vorjahre", kommentierte Niemann das Ergebnis. Insgesamt beobachte er die Entwicklungen jedoch mit Sorge, insbesondere was die Einbußen im Rindersektor sowie im Legehennenbereich angehe. Hier forderte er klare politische Signale, die zeigen, dass eine wettbewerbsfähige Veredlungswirtschaft in Deutschland auch weiterhin möglich sei.

Infolge der guten Ernte 2004, die für eine ausreichende Grundfutterversorgung der Landwirtschaft sorgte, ging die Mischfutterproduktion vor allem in der ersten Jahreshälfte 2005 zurück. In den Monaten Januar bis Juni 2005 produzierte die Branche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt rund 420.000 Tonnen bzw. 4,1 Prozent weniger Mischfutter. Im zweiten Halbjahr stabilisierte sich die Situation dann insoweit, dass der Produktionsrückgang nur noch 1,1 Prozent betrug.

Die stärksten Einbußen verzeichnete die Mischfutterproduktion für Rinder, die in 2005 bundesweit um 428.000 Tonnen bzw. 6,7 Prozent abnahm. Die-se Entwicklung verlief parallel zum Abbau der Tierbestände. Im November 2005 wurden in Deutschland nur noch rund 12,8 Millionen Rinder und damit knapp 200.000 Tiere weniger (-1,8 Prozent) als im Vorjahr gehalten. Dabei nahm der Milchkuhbestand mit 3,3 Prozent überdurchschnittlich ab. Daneben dürfte auch die drohende Überlieferung der Milchquoten mit der damit verbundenen Superabgabe sowie die verstärkte Herstellung eigener Mischrationen – letzteres insbesondere in den östlichen Bundesländern – ein Beweggrund sein, den Mischfuttereinsatz zu reduzieren.

Im Schweinebereich betrug der Produktionsrückgang 114.000 Tonnen bzw. 1,5 Prozent. Die Negativentwicklung basiert allerdings allein auf den Produktionszahlen des ersten Halbjahres 2005 mit einem bundesweiten Minus von 3,6 Prozent. Für die zweite Jahreshälfte konnten bundesweit Produktionszuwächse in Höhe von 0,6 Prozent erzielt werden, was konform zur Entwicklung der Schweinebestände geht.

Bei der Mischfutterproduktion für Geflügel setzte sich der Negativtrend bei Legehennen weiter fort. Die Herstellungsmenge sank in 2005 bundesweit um 3,0 Prozent auf rund 2,18 Millionen Tonnen. Dem Produktionsrückgang im Norden (-4,7 Prozent) und im Süden (-6,7 Prozent) stand ein Plus von 2,9 Prozent in den östlichen Bundesländern gegenüber. Aufgrund fehlender Planungssicherheit im Bereich der Legehennenhaltung in Deutschland wandert dieser Produktionszweig weiter ins Ausland ab, was auch die gestiegenen Eierimportzahlen belegen.

Positiv verlief in 2005 - wie bereits in den Vorjahren - die Entwicklung der Mischfutterherstellung für Mastgeflügel. Hier wurden bundesweit über 3 Millionen Tonnen produziert, was einer Zunahme um 3,2 Prozent entspricht. Von diesem Zuwachs profitierten besonders die Hersteller in den südlichen und östlichen Bundesländern.

Beim Rohstoffeinsatz nahm der Getreideanteil im Mischfutter insgesamt gegenüber 2004 nochmals zu. Er lag in 2005 bei 44,5 Prozent. Weizen und Triticale gewannen hier noch an Bedeutung, während der Einsatz von Roggen und Gerste leicht zurückging. Der Anteil der Ölkuchen bzw. Ölschrote am gesamten Rohstoffverbrauch betrug 26 Prozent, wobei im Vergleich zum Vorjahr mehr Raps- und Sojaprodukte eingesetzt wurden. Maiskleber und Zitruspellets aus Übersee, die noch vor wenigen Jahren mit zu den wichtigsten Komponenten in der Mischfutterherstellung zählten, haben heute praktisch keine Bedeutung mehr.
 
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