Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) Futtermittelüberwachung in Niedersachsen � positive Bilanz für 2004

Die Futtermittelüberwachung des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg zieht Bilanz für 2004: "Mit der konsequenten Weiterentwicklung der Futtermittelüberwachung ist der vorbeugende gesundheitliche Verbraucherschutz in Niedersachsen noch weiter verbessert worden", so Dr. Reinhold Schütte. Schütte hat im Zuge der Verwaltungsreform am 1. Januar 2005 die Leitung der Abteilung übernommen.

Rund 40 % - ca. 8 Mio. t - der bundesweit jährlich hergestellten 20 Mio. t Mischfuttermittel werden alleine in Niedersachsen und Bremen produziert. Das LAVES ist seit dem 1. Januar 2005 auch für die Futtermittelüberwachung im Land Bremen zuständig.

In Niedersachsen sind zwölf Futtermittelkontrolleure im Einsatz. 2004 wurden rund 1.600 Prüfungen in 960 Betrieben durchgeführt. Neben gewerblichen Herstellern von Zusatzstoffen, Vormischungen und Mischfuttermitteln werden auch Landwirte, Händler und Tierärzte in die Kontrolle einbezogen. Hauptaufgabe der Überwachung ist die Kontrolle der Herstellungsbetriebe hinsichtlich der Dokumentation, Hygienestatus, Zuverlässigkeit, Arbeitsgenauigkeit der Mischanlagen, Verwendung von Zusatzstoffen und von Produktionsabläufen besonders bei so genannten "kritischen" Rezepturwechseln. Zusätzlich ziehen die Futtermittelkontrolleure Proben aus der aktuellen Produktion und von Rückstellmustern und überprüfen die sensorische Qualität und Kennzeichnung der Futtermittel.

"Die Kontrollen sind auch im Bereich der Probenanalytik im vergangenen Jahr noch weiter verstärkt worden", erklärt Dr. Reinhold Schütte. Im Jahr 2004 sind 2.500 Proben gezogen worden; die durchschnittliche Anzahl der Untersuchungsaufträge auf verschiedene Stoffe pro Probe wurde erhöht. Dadurch konnte die Kapazität der Untersuchungen nochmals gesteigert werden: von 22.000 (2002) und 36.000 Analysen (2003) auf 41.600 Analysen in 2004. Die Beanstandungsquote bezogen auf alle Analysen ist von 2,5% auf ca. 1 % gesunken.

Beispielsweise hat es bei 685 Untersuchungen auf unzulässige tierische Bestandteile keine Beanstandungen gegeben. Auch habe es keinen Nachweis illegal eingesetzter Stoffe oder unzulässiger Pflanzenschutzmittel gegeben.

Insgesamt wurden durch die Futtermittelüberwachung in 69 Verfahren 40.500 € Bußgeld verhängt (2003: in 58 Verfahren 32.000 €, in 2002: in 67 Verfahren 20.000 €). "Noch immer sind mehr als 70% der Beanstandungen auf Kennzeichnungsmängel zurückzuführen", erläutert Dr. Schütte. Im Jahre 2004 war dies besonders die fehlende Angabe der Partienummer, die ein wichtiger Bestandteil der "Rückverfolgbarkeit" ist. Bei Tierhaltern festgestellte Verstöße bezogen sich überwiegend auf Verschleppungen von Antibiotika sowie auf  Grenzwertüberschreitungen bei Spurenelementen. Den Futtermitteln wurden offensichtlich überhöhte Mengen an Zink und Kupfer beigemischt. Diese Zusätze haben in hohen Dosen therapeutische bzw. leistungssteigernde Wirkung bei den Tieren und bedeuten eine Belastung für die Umwelt. "Wir gehen davon aus, dass die Tierhalter nicht richtig beraten worden sind und deshalb vermehrt diese Stoffe eingesetzt haben", meint Dr. Schütte.

Im Vorfeld anstehender umfangreicher Änderungen in der Futtermittel-Gesetzgebung war ein weiterer Schwerpunkt in 2004 die Beratung der Mischfutterhersteller bei der Erstellung von Systemen zur so genannten Rückverfolgbarkeit von Produkten – "ein Schritt vor, ein Schritt zurück". "Durch die Rückverfolgbarkeit soll der Weg eines Futtermittels bei Beanstandungen lückenlos vom Acker bis zum Verbraucher nachvollzogen werden können und die Transparenz im Markt sichergestellt werden", erläutert Dr. Schütte.

Die futtermittelrechtliche Erweiterung der Meldepflicht auf alle Futtermittelunternehmer, besonders auch auf die Hersteller von Einzelfuttermitteln sowie auf alle Speditionsunternehmen, die im Futtermittelsektor tätig sind,  schließt eine bisher erhebliche Lücke in der Kette der erfassten und kontrollierten Betriebe vom Futtermittelrohstoff bis zum fertigen Mischfuttermittel.

weitere Meldungen

Mehr als 80 Teilnehmer kamen zum ZZF-Symposium 2009

15. ZZF-Fachsymposium: Heimtiernahrung aus dem Zoofachgeschäft – Artgerecht, vollwertig und immer von hoher Qualität?!

ZZF, TVT und BbT veranstalten am 6. und 7. November 2010 ein Fachsymposium für Tierärzte, Zoofachhändler und Unternehmen der Heimtierindustrie
Weiterlesen

Waltham International Nutritional Sciences Symposium 2010

Waltham International Nutritional Sciences Symposium 2010

Unter dem Thema "Pet Nutrition – Art or Science?" veranstaltet das Waltham-Centre for Pet Nutrition von 16. bis 18. September 2010 das Internationale Ernährungs-Wissenschaften-Symposium in Cambridge
Weiterlesen

Prof. Dr. Josef Leibetseder; Bildquelle: Michael Bernkopf

Abschied von Prof. Dr. Josef Leibetseder

Prof. Dr. Josef Leibetseder ist am 20. März 2009 im Alter von 75 Jahren nach einem erfüllten Leben sowie langer tapfer ertragener Krankheit verstorben
Weiterlesen

Wie löst man durch Mykotoxine verursachte Probleme bei Milchkühen?

Wie löst man durch Mykotoxine verursachte Probleme bei Milchkühen?

Aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen während der Futterproduktion und des wachsenden globalen  Handels, hat sich das Risiko einer Kontamination mit Mykotoxinen im Futter verschärft. Es ist  weitgehend bekannt, dass Milchkühe weniger empfindlich gegenüber Mykotoxinen sind als z.B. Schweine
Weiterlesen

Kurzmeldungen

Internationales 20170324

Neuerscheinungen