Hilfe für Pferde mit Headshaking-Syndrom: Britische Studie mit ermutigenden Ergebnissen

(13.02.2015) Elektrische Impulse können womöglich bald Abhilfe bei Pferden mit Headshaking schaffen. Das Headshaking ist die englische namensgebende Bezeichnung für das Krankheitsbild mit dem Symptom des Kopfschlagens.

"Percutaneous Electrical Nerve Stimulation" (PENS) ist eine in der Humanmedizin eingesetzte, elektrische Nervenstimulation, die von britischen Wissenschaftlern auch bei von quälendem Kopfschütteln betroffenen Pferden getestet wurde.  

Das idiopathische Headshaking ist eine spontan einsetzende Erkrankung erwachsener Pferde mit oftmals negativem Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität der Tiere. Die betroffenen Vierbeiner zeigen unkontrollierbare, sich wiederholende vertikale, horizontale oder kreisende Bewegung des Kopfes und nicht selten einen ängstlichen Gesichtsausdruck.

Bisher gibt es keine durchgängig erfolgreiche Therapie zur Behandlung von Headshakern und zahlreiche erkrankte Pferde müssen euthanasiert werden.  

Die auslösenden Ursachen für Headshaking sind vielfältig, aber oftmals nicht eindeutig nachvollziehbar. In 90 Prozent der Fälle sind Tiere mit einer Trigeminusneuralgie betroffen, einer schmerzhaften Nervenerkrankung. Üblicherweise übermittelt der Nervus trigeminus Empfindungen aus dem Bereich der Gesichtshaut an das Gehirn.

Doch die Reizschwelle für die sensorische Wahrnehmung scheint bei erkrankten Pferden deutlich herabgesetzt zu sein. Bereits alltägliche, natürliche Reize, wie Wind, Licht, Kälte oder Regentropfen, werden vom Gehirn als Schmerzsignal empfunden.  

Eine neue Studie der Universität in Bristol macht nun Hoffnung auf eine wirksame Behandlungsmethode. Die im Rahmen dieser wissenschaftlichen Untersuchung eingesetzten sieben Pferde wiesen alle die typischen Symptome eines Headshakers auf und hatten bisher nur ungenügend auf konventionelle Therapien angesprochen. Die erkrankten Tiere wurden im sedierten Zustand mit Hilfe der PENS behandelt.

Sechs der Pferde sprachen so gut auf die Anwendung an, dass sie im Anschluss wieder auf dem gleichen Niveau geritten werden konnten wie vor der Erkrankung. Die Ergebnisse dieser Pilotstudie erscheinen ermutigend, denn die Anwendung von PENS zeigte eine sichere und schnell wirksame Methode für eine Verbesserung der klinischen Symptome.

Anke Klabunde, aid.de



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