Bestrahlungstherapie von Gehirntumoren des Hundes: 35 Fälle
(15.07.2013) I. FLICKINGER, A. PAKOZDY, M. LESCHNIK, S. KNEISSL, A. TICHY, B. WOLFESBERGER and M. KLEITER; Wien Tierärztl Monat Vet Med Austria 100 (2013)
Die Bestrahlungstherapie ist Therapie der Wahl bei inoperablen oder nicht komplett entfernten Gehirntumoren. An der Klinik für Interne Medizin Kleintiere der Veterinärmedizinischen Universität Wien wurde 2006 ein Linearbeschleuniger in Betrieb genommen.
Das Ziel dieser Studie war es, die erste hier behandelte Patientenkohorte mit primärem Gehirntumor nach Bestrahlungstherapie mit 3D gestützter Computerplanung retrospektiv zu beschreiben.
Sowohl Hunde mit als auch ohne chirurgischer Teilresektion des Tumors (n=35) wurden in die Studie aufgenommen.
Ergebnisse
Das am häufigsten beobachtete klinische Symptom dieser Patientengruppe waren epileptiforme Anfälle. Es wurde eine mediane Überlebenszeit von 590 Tagen erreicht, wobei die Überlebenswahrscheinlichkeit nach einem Jahr bei 71 %, nach zwei Jahren bei 46% und nach drei Jahren bei 26 % lag.
Hunde, die zum Zeitpunkt der Therapie älter als zehn Jahre waren, lebten signifikant länger (1 093 Tage) als Hunde jünger als zehn Jahre alt (502 Tage). Eine zytoreduktive chirurgische Intervention, die anatomische Tumorlokalisation, das Gewicht der Tiere oder das Auftreten von Anfällen, Ataxie oder PU/PD hatten keinen Einfluss auf die Überlebenszeit.
Schlussfolgerungen
Bei der Bestrahlungstherapie mit 3D gestützter Computerplanung handelt es sich um eine effiziente und sichere Behandlungsmethode für primäre Gehirntumore, die mit einer guten Überlebenszeit verbunden ist.