Das klinische Ergebnis von 73 Fällen feliner Panleukopenie
(15.09.2012) B. WOLFESBERGER, A. TICHY, N. AFFENZELLER, A. GALLER, S. SHIBLY and I. SCHWENDENWEIN; Wien Tierärztl Monat Vet Med Austria 99 (2012)
Die feline Panleukopenie stellt noch immer eine wichtige Erkrankung dar, obwohl die Ursache der Erkrankung schon 1932 als Virus identifiziert wurde.
In der Vergangenheit wurde die Prognose von erkrankten Katzen als sehr schlecht beschrieben, mit Mortalitätsraten von bis zu 90 %.
Bis heute ist jedoch wenig über prognostische Faktoren bei der felinen Panleukopenie, beziehungsweise über Mortalitätsraten bei intensiv therapierten Katzen, bekannt.
Retrospektive Studie
Bei dieser retrospektiven Untersuchung von 73 Katzen mit feliner Panleukopenie hatten Tiere mit Anorexie, Hypothermie, verminderter Hautelastizität, vermindertem Ernährungszustand, Lymphopenie, Thrombozytopenie oder Hypalbuminämie eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit zu sterben.
Die adjuvante Therapie mit Antikörpern gegen Panleukopenievirus, Rhinotracheitisvirus und Calicivirus (Feliserin®) verbesserte die Überlebenschance.
Im Gegensatz dazu hatte die Behandlung mit einem Antibiotikum bzw. die Anwendung von zwei Antibiotika in Kombination keinen Einfluss auf die Überlebensrate.
Die durchschnittliche Spitalsaufenthaltsdauer war fünf Tage, die Therapiekosten betrugen für die Besitzer überlebender Katzen durchschnittlich 579 Euro.
Diskussion
Die Mortalitätsrate von 61 intensiv therapierten Katzen betrug 49 %. Daraus ergibt sich eine Überlebensrate von 51 %.
Es scheint daher die Prognose der felinen Panleukopenie günstiger zu sein, als in der Vergangenheit beschrieben wurde.
Die Besitzer sollten über diesen Umstand informiert werden, da die Mortalitätsrate einen wichtigen Entscheidungsfaktor für einen eventuellen Therapieversuch darstellt.
Wiener Tierärztliche Monatsschrift 2012 - Ausgabe 9-10