Rätselhafter Fall des Monats: Mediastinale Masse bei einem Hund
(18.01.2019) Zum Miträtseln möchte Laboklin Ihnen monatlich einen spannenden Praxis-Fall aus den verschiedensten Fachbereichen der Tiermedizin vorstellen. Hier finden Sie den Fall des Monats Januar 2019
Die Auflösung finden Sie in der folgenden Woche auf der Laboklin Homepage und am VET-MAGAZIN.
Mediastinale Masse bei einem Hund
Maciej Guzera DVM PhD DipECVCP MRCVS
SIGNALMENT UND ANAMNESE
Ein 11 Jahre alter, männlicher und kastrierter Labrador wurde aufgrund von vermehrtem Hecheln, Polyurie/Polydipsie (PU/PD) und Leistungsintoleranz vorgestellt.
In der durchgeführten Ultraschalluntersuchung fand sich eine große, hypoechogene Masse im kranialen Mediastinum.
KLINISCHE UNTERSUCHUNG
In der klinischen Untersuchung zeigte der Hund deutliches Hecheln sowie Dyspnoe mit Atemgeräusch und angestrengter Atmung. Das Herz war nur an der rechten, caudalen Thoraxseite auskultierbar. Das Abdomen erschien geringgradig aufgetrieben.
WEITERFÜHRENDE UNTERSUCHUNGEN
Hämatologie und klinische Chemie
Im Rahmen der routinemäßigen Aufarbeitung des Falles wurden Blutuntersuchungen durchgeführt.
Im Blutstatus zeigte sich eine geringgradige Leukozytose (17,83x10^9/L, Referenzbereich (RB): 6-12x10^9/L) basierend auf einer mittelgradigen Lymphozytose (11,1x10^9/L, RB: 1-3,6x10^9/L) und geringgradigen Basophilie (0,89x10^9/L, RB: <0,04x10^9/L).
Die Untersuchung des Blutausstrichs ergab keine morphologischen Auffälligkeiten.
In der klinischen Chemie zeigte sich eine gering- bis mittelgradige Erhöhung des Gesamtkalziums (3,24 mmol/L, RB: 2,3-3 mmol/L). Die übrigen Werte waren unauffällig.
Bildgebung
Zur besseren Beurteilung der thorakalen Masse wurde eine Computertomographie (CT) durchgeführt (Abbildung 1). Hier zeigte sich eine große mediastinale Masse, die die gesamte Höhe des Thorax bis zum zehnten Rippenpaar ausfüllte. Lunge und Herz waren kaudal verdrängt.
Abbildung 1: Große, (zur Muskulatur) isodichte Masse mit geringer Kontrastanreicherung auf der linken Thoraxseite (CT)
Zytologie
Eine Feinnadelaspiration (FNA) der Masse wurde durchgeführt (Abbildung 2).
Abbildung 2: Zytologisches Bild (FNA) der mediastinalen Masse (Wright-Giemsa Färbung, 500x Vergrößerung)
Molekulardiagnostik
Die Untersuchung der Lymphozytenklonalität (PCR for antigen receptor rearrangements, PARR) des Feinnadelaspirates ergab ein polyklonales Ergebnis, sowohl für B- als auch T-Zellen (Abbildung 3).
Abbildung 3: Ergebnis der PARR des Feinnadelaspirates: polyklonales Ergebnis für B-Zellen (oben) und T-Zellen (unten).
Sonstiges
Weitere Untersuchungen zur Abklärung der Hyperkalzämie zeigten eine erhöhte Konzentration an Parathormon-related peptide (PTHrP) (1,9 pmol/L, RB: <1,0 pmol/L), sowie eine verminderte Parathormonkonzentration (PTH) (0,4 pmol/L, RB: 0,5-5,8 pmol/L).
Wie können die vorliegenden Ergebnisse interpretiert werden?
Wie lautet die wahrscheinlichste Diagnose?
Viel Spaß beim Grübeln wünscht Ihnen Ihr Laboklin Team!
Die Auflösung finden Sie in der folgenden Woche unter: www.laboklin.com und im VET-MAGAZIN-Newsletter