Totale Ablation des Gehörganges und subtotale Osteotomie der Bulla tympanica (TECASBO)
(01.05.2011) P. GUILLAUMOT, C. PONCET and B. BOUVY; Wien. Tierärztl. Mschr. - Vet. Med. Austria 98 (2011), 106 - 113
Einleitung
Eine Otitis externa im Endstadium muß operativ angegangen werden. Die vorliegende Arbeit berichtet über Kurz- und Langzeitergebnisse nach totaler Ablation des Gehörganges und subtotaler Osteotomie der Bulla (englische Abkürzung "TECASBO") an 23 Hunden.
Material und Methode
Krankengeschichten und Operationsberichte von 23 Hunden, die insgesamt 28 Operationen unterzogen worden waren, wurden aufgearbeitet. Die Entfernung des äußeren Gehörganges war nach Standardmethode erfolgt, die subtotale Osteotomie war nach SMEAK u. INPANBUTR (2005) durchgeführt worden.
Zur Überprüfung der Ergebnisse wurden die Hundebesitzer kontaktiert. Die Nachbeobachtungszeit betrug zumindest 16 Monate, im Mittel 45 Monate (von 16 bis 112 Monate).
Ergebnisse
Abgesehen von 4 Einzeloperationen (14,3 %), bei denen es zu hochgradigen intraoperativen Blutungen gekommen war, kam es in 7 Fällen (25 %) zu Wunddehiszenz, die aber keine chirurgische Intervention erforderte.Wundinfektion oder -exsudation (ohne Dehiszenz) wurde 3 mal (10,7.%) beobachtet.
Nach 11 Einzeloperationen (39,3 %) wurde eine vorübergehende Schädigung des Facialisnervs registriert. Ein vorübergehendes Horner-Syndrom trat in einem Fall auf (3,6 %). Ein operationsbedingtes Vestibularsyndrom wurde niemals gesehen.
Bei 3 Hunden (10,7 %) wurde eine tiefgreifende, chronische Entzündung diagnostiziert, die eine Reoperation nach 24, 34 beziehungsweise 36 Monaten erforderte.
Schlußfolgerung
Die genannte Operationsmethode (TECASBO) kann durchaus als Behandlung einer Otitis externa im Endstadium in Betracht gezogen werden, allerdings müssen Risken - vor allem massive Blutungen und vorübergehende Schädigungen des N. facials - beachtet und in Kauf genommen werden.