Forschungsstall zur Verminderung von Ammoniakemissionen
(24.03.2015) Die Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein erhält vom Land Steiermark einen Forschungsauftrag zur Überprüfung technischer Lösungen zur Verminderung von Ammoniakemissionen aus der Schweinehaltung.
Durch die Zusammenarbeit der Umweltabteilung des Landes Steiermark, der Landwirtschaftskammer und der Erzeugergemeinschaft Styriabrid mit der HBLFA Raumberg-Gumpenstein sollen die vom Geruch ausgelösten Anrainerbeschwerden bald der Vergangenheit angehören!
Das Land Steiermark vergibt nämlich einen Forschungsauftrag an die HBLFA Raumberg Gumpenstein. Es geht dabei um die Überprüfung technischer Lösungen zur Verminderung von Ammoniakemissionen aus der Schweinehaltung.
Forschungsstall zur Verminderung von Ammoniakemissionen
Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass Ammoniak durch chemische Prozesse auch für die Bildung von Feinstaubpartikeln zumindest mitverantwortlich zeichnet. Dazu kommen internationale Vorgaben aus der sogenannten NEC Richtlinie mit einer verpflichtenden Ammoniakreduktion um 19% bis 2030.
Aus diesem Grund soll ein praxiskonformer Schweinemaststall am Standort Gumpenstein errichtet werden, welcher mit einer zertifizierten Abluftreinigungs- und Filtertechnik ausgestattet sein wird. Diese neue, aber auch kostenintensive Technik, die vor allem in Deutschland bereits zum Einsatz kommt, ist in der Lage, Ammoniak und Staub, insbesondere aber auch den Geruch aus diesen Stallungen stark zu minimieren.
Ammoniak gilt in der Schweinehaltung als Leitgas für den Geruch und ist damit auch hauptverantwortlich für viele Anrainerprobleme.
Die Filtertechnik ist in der Lage, den Ammoniakanteil um bis zu 99,9% auszuwaschen. Das dabei anfallende Ammonsulfat wird, wie der anfallende Wirtschaftsdünger, in ein geschlossenes Lager eingeleitet und kann wieder als Dünger auf den Ackerflächen ausgebracht werden.
Allein die deutschen Größenordnungen sind mit den kleineren schweinehaltenden Betrieben in Österreich nicht vergleichbar. Aus diesem Grund wird, neben den Gas- und Geruchsmessungen, die Wirtschaftlichkeit dieser Filteranlagen besonders untersucht.
Diese und weiterführende Untersuchungen zu Futterrationen und Futterkomponenten werden in Gumpenstein von der Abteilung Stallklimatechnik und Nutztierschutz durchgeführt. Insgesamt werden für dieses Projekt in den nächsten Jahren mehr als 2 Millionen Euro von externen Stellen zur Verfügung gestellt.
Die Ergebnisse des Projektes stellen wichtige Grundlagen für künftige Expertisen und Erkenntnisse dar, die mithelfen sollen, die Feinstaub- und Geruchsproblematik in den Griff zu bekommen. Mit der Umsetzung des Projektes wird der Forschungsbereich in Raumberg Gumpenstein noch breiter aufgestellt.
Die Ergebnisse sollen umgehend Eingang in die landwirtschaftliche Praxis, aber auch in den Unterricht an der Schule Raumberg finden.