Kampagnenstart: gegen die qualvolle Ferkelkastration ohne Betäubung

(08.05.2008) Deutscher Tierschutzbund ruft zum Protest gegen die qualvolle Ferkelkastration ohne Betäubung auf


Kampagnenstart: Deutscher Tierschutzbund ruft zum Protest gegen die qualvolle Ferkelkastration ohne Betäubung auf
Um das Entstehen des typischen Ebergeruchs zu verhindern, werden in Deutschland jedes Jahr mehr als 20 Millionen männliche Ferkel kastriert. Ohne Betäubung - bei vollem Bewusstsein, bei vollem Schmerzempfinden werden den Ferkeln operativ mit einem scharfen Messer die beiden Hoden entfernt.

Das Deutsche Tierschutzgesetz legalisiert diese Qual. Demnach dürfen männliche Ferkel bis zum Alter von sieben Tagen ohne Betäubung kastriert werden. Der Deutsche Tierschutzbund lehnt diese tierquälerische Praxis ab und fordert mit seiner neuen Kampagne "Ferkelprotest" ein deutschland- und EU-weites Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration.

"Diesem millionenfachen Leid muss ein Ende gemacht werden - den Tieren werden unendliche Schmerzen zugefügt. Bei Hunden oder Katzen würde niemand eine solche Tortur zulassen - die Ferkel leiden millionenfach - und das immer noch gesetzlich legitimiert", so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Die Bundesregierung und der für Tierschutz zuständige Bundesminister Horst Seehofer sowie seine Länderkollegen seien daher gefordert und müssten das Tierschutzgesetz entsprechend ändern. "Die Alternative ist da, NEULAND beweist es und es gibt keinen Grund mehr, auch und besonders für den Bauernverband, an der Qual festzuhalten.", so Apel.

Der Deutsche Tierschutzbund ruft die Verbraucher zum Protest auf. Der Appell: Verzichten Sie auf Schweinefleisch oder kaufen sie es nur, wenn Sie sicher sein können, dass die Ferkel unter Narkose kastriert wurden.

NEULAND, der Verein für tiergerechte und umweltfreundliche Nutztierhaltung, ist seit dem 1. Mai 2008 konsequent: Bei allen NEULAND-Landwirten erhalten die Ferkel eine Kurzzeitvollnarkose mit dem auch in der Humanmedizin verwendeten Narkosegas Isofluran.

Gleichzeitig wird den Tieren ein Schmerzmittel verabreicht, damit der Schmerz nach dem Aufwachen ebenfalls vermindert wird.

Für den Ebergeruch verantwortlich sind Androstenon und Skatol: Androstenon wird beim Eber im Hoden zusammen mit dem Geschlechtshormon (Testosteron) produziert.

Androstenon ist ein Sexuallockstoff. Die Synthese beginnt bereits im Ferkelalter und steigt während der Wachstumsphase - besonders ab einem Gewicht von ca. 90 kg - an.

Beim Erhitzen des Fleisches kann das leicht flüchtige Androstenon entweichen, das einen schweiß- und urinähnlichen Geruch hat. Dieser wird von vielen deutschen Verbrauchern als sehr unangenehm empfunden.

www.ferkelprotest.de

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