Parasiten überlassen nichts dem Zufall

(29.05.2009) Sie manipulieren ihren Wirt und können somit den günstigsten Zeitpunkt für den Wirtswechsel erreichen

Zahlt sich für einen Parasiten ein Lebenszyklus aus, der mehrere Wirte bis zu seiner Reproduktion benötigt? Dann sollte der Parasit seine Zeit im ersten und im folgenden Wirt so kombinieren, dass sein Wachstum insgesamt maximal wird.

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie in Plön konnten zusammen mit Kollegen der Universität Liverpool erstmals theoretisch und empirisch nachweisen, dass Parasiten den Zeitpunkt des Wechsels von einem zum anderen Wirt optimieren.

Sie manipulieren das Verhalten des ersten Wirts vor dem optimalen Zeitpunkt so, dass der Wechsel unterdrückt wird, und danach so, dass er induziert wird. Diese Erkenntnisse könnten ganz neue Ansätze für die Bekämpfung von Parasiten des Menschen liefern. (Evolution, Juni 2009)

Der Bandwurm Schistocephalus solidus in der Leibeshöhle seines zweiten Zwischenwirtes, dem Dreistacheligen Stichling. Obwohl dieser Parasit in dem kleinen Fisch zu seiner endgültigen Größe heranwächst, handelt es sich hierbei noch um ein Larvenstadium (Plerocercoid).

Erst wenn die Bandwürmer (mit dem Wirt) in den Darm eines Fisch fressenden Vogels gelangen, werden sie zu geschlechtsreifen Erwachsenen und produzieren innerhalb weniger Tage enorme Mengen an Eiern, bevor sie absterben.



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