Nachzucht von Krokodiltejus im Tiergarten Schönbrunn geglückt

(12.08.2013) Anfang Juli 2013 sind bei den Krokodiltejus drei Jungtiere geschlüpft. Damit ist erstmals in der Geschichte des Zoos die Nachzucht dieser außergewöhnlichen Reptilien geglückt.

„In Europa hat es bis jetzt nur der Prager Zoo geschafft, diese imposanten Echsen zu züchten. Bei uns haben die Eiablagen bisher nie einen Erfolg gebracht. Die Freude, dass es nun geklappt hat, ist umso größer“, so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.


Krokodiltejus im Tiergarten Schönbrunn

Krokodiltejus zählen mit 120 Zentimetern Länge zu den größten Echsen Südamerikas. Auch die drei Jungtiere hatten mit 20 Zentimetern stolze „Geburtsmaße“.

Dass die Nachzucht geklappt hat, ist einem Trick der Tierpfleger zu verdanken. Im Freiland legen die Tejuweibchen ihre Eier in die Nester von Baumtermiten. Im Tiergarten stand man vor dem Problem, dass die Weibchen ihre Eier irgendwo im Gehege fallen ließen.


Krokodilteju

Wurden die Eier gefunden, waren sie nicht mehr entwicklungsfähig. Schratter: „Die Tierpfleger konstruierten aus einer Kunststoffbox ein temperierbares Pseudo-Termitennest, das an der höchsten Stelle der Anlage angebracht wurde und das Weibchen hat die Eier tatsächlich dort abgelegt.“

Ausgebrütet wurden sie schließlich im Brutapparat, 167 Tage später schlüpfte das erste Jungtier.

Noch ist der Teju-Nachwuchs hinter den Kulissen untergebracht und nicht für die Besucher zu sehen. Heimisch sind Krokodiltejus im Regenwald des nördlichen Südamerikas, wo sie an Gewässern in Sumpfgebieten leben.

Ihre Leibspeise – Muscheln und Schnecken – knacken sie mühelos mit ihrem starken Kiefer. Diese Echsen schwimmen und tauchen gerne, sind aber auch hervorragende Kletterer.

Ihr Kopf ist rot, ihr Körper grün gefärbt. Seinen Namen verdankt der Krokodilteju den plattenartigen Schuppen am Schwanz, der stark an jenen eines Krokodils erinnert.

www.zoovienna.at



Weitere Meldungen

Schuppenmuster eines Teju-Männchens; Bildquelle: Tiergarten Schönbrunn/Rupert Kainradl

Studie zu Geschlechtsunterschieden bei Echsen

Wie erkennt man bei Tieren das Geschlecht? Bei Löwen tragen die Männchen eine Mähne, viele Vogel-Männchen imponieren durch ihre Farbenpracht. Bei den Krokodiltejus ist dies nicht ganz so einfach
Weiterlesen

Uppsala University

Ältestes Meeresreptil aus der Zeit der Dinosaurier auf arktischer Insel gefunden

Seit fast 190 Jahren suchen Wissenschaftler nach den Ursprüngen der alten Meeresreptilien aus dem Zeitalter der Dinosaurier
Weiterlesen

Aus einer von Drohnenbildern generierten Karte wird mithilfe des Computers eine kategorische Karte erstellt auf die der Aktionsraum geplottet wird. Dies ermöglicht den Vergleich der Habitatstruktur im untersuchten Aktionsraum mit der Umgebung; Bildquelle: Clement, Schluckebier, Rödder

Drohnen helfen den Lebensraum von Zauneidechsen zu erfassen

Das Verständnis der Raumnutzung und der Lebensraumbedürfnisse von Tieren ist wesentlich für einen wirksamen Artenschutz. Kleine Tiere nutzen kleine Strukturen, die schwer zu erfassen sind
Weiterlesen

Meerechse auf der Insel Fernandina auf den Galapagos-Inseln; Bildquelle: Dr. Amy MacLeod

Meerechsen-Zählen auf Galápagos: Projekt „Iguanas from Above“ untersucht Lebensräume der Tiere

Ein Forscherteam der Universität Leipzig hat in den vergangenen Wochen auf den Galápagos-Inseln mit Drohnen Luftbilder von Meerechsen aufgenommen
Weiterlesen

Erwachsener Panzergürtelschweif in Verteidigungshaltung; Bildquelle: Daniel Zupanc

Nachwuchs bei den Panzergürtelschweifen im Tiergarten Schönbrunn

Seine Verteidigungsstrategie ist außergewöhnlich: Bei Gefahr beißt sich der Panzergürtelschweif in den Schwanz und rollt sich zu einem Ring zusammen. Dadurch ist seine verletzliche Bauchseite geschützt
Weiterlesen

Fossil von Taytalura alcoberi; Bildquelle: R. Martinez

Neue Erkenntnisse zur Evolution der Schuppenechsen

Eine neue Art mit dem Namen Taytalura alcoberi ist ein 231 Millionen Jahre alter Vorfahre der sogenannten Lepidosaurier, zu denen die Echsen und Schlangen gehören
Weiterlesen

Plesiosuchus und Torvoneustes aus dem NHM Wien; Bildquelle: NHM Wien, Alexander Lukeneder

Meereskrokodile aus der frühen Kreidezeit im im Naturhistorischen Museum Wien entdeckt

Alte Sammlungen sind immer für Überraschungen gut! Wissenschafter entlocken fossilen Zähnen von kreidezeitlichen Urkrokodilen neue Erkenntnisse
Weiterlesen

Die neue Art Calotes goetzi zeigt sich hier in spektakulärem Grün mit braunen Flecken.; Bildquelle: Peter Geißler

Drei neue farbenfrohe Echsen-Arten erstmalig beschrieben

Südostasien ist ein Hotspot der globalen Artenvielfalt. Immer wieder werden auch hier neue Arten entdeckt, was zeigt, dass die Biodiversität bei weitem noch nicht ausreichend erforscht ist
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen