Feline Panleukopenie: eine mörderische Krankheit

(14.07.2006) Fachleute des ABCD empfehlen Wiederholungs-Impfungen in 3-jährigem Abstand

Advisory Board on Cat Diseases Gemäß den neuen Richtlinien, die heute von Experten des Europäischen Advisory Board on Cat Diseases (ABCD) veröffentlicht wurden, genügt im Allgemeinen ein Mindestabstand von drei Jahren für Booster-Impfungen, um die feline Panleukopenie zu kontrollieren, vorausgesetzt, dass die Grundimmunisierung dem empfohlenen Impfschema entsprechend durchgeführt wurde.

Feline Panleukopenie ist dafür berüchtigt, dass sie lokale Katzenpopulationen vernichtet, und wird deshalb auch "Katzenseuche" genannt. Die Mortalitätsraten dieses sehr ansteckenden Parvovirus sind bei anfälligen Katzen hoch und können bei Kätzchen sogar 90 % überschreiten.

Hauskatzen sind ebenfalls gefährdet

"Katzen infizieren sich am häufigsten durch indirekten Kontakt, weshalb auch reine Wohnungskatzen gefährdet sind,” so Professor Uwe Truyen (Leipzig), Mitglied des ABCD und international anerkannter Experte für Parvoviren. "Das feline Panleukopenievirus kann durch seine hohe Tenazität mehrere Monate oder sogar ein Jahr lang in der Umwelt überleben, was bedeutet, dass Katzen nicht mit anderen Katzen in Kontakt kommen müssen, um sich zu infizieren."

Empfohlenes Impfschema

Das vom ABDC empfohlene Impfschema gegen feline Panleukopenie besteht aus zwei Injektionen für Kätzchen im Alter von 9 und 12 Wochen, auf die ein Jahr später die erste Booster-Impfung folgt. Wenn diese Grundimmunisierung komplett durchgeführt wird, genügen im Allgemeinen nachfolgende Wiederholungs-Impfungen im Abstand von mindestens drei Jahren.

Das ABCD betont jedoch, dass maternale Antikörper gegen felines Panleukopenievirus evtl. länger persistieren, als man früher geglaubt hat. Da sie das Impfantigen neutralisieren können, verhindern sie eine aktive Immunisierung. Insbesondere Kätzchen aus Umfeldern mit einer hohen Infektionsrate, wie Tierheime, oder von (Zucht-)Kätzinnen, die regelmäßig geimpft wurden, können im Alter von 16 oder sogar 20 Wochen noch maternale Antikörper aufweisen. In diesen Fällen wird eine dritte Impfung im Alter von vier Monaten empfohlen.

Bei ausgewachsenen Katzen, bei denen nichts über frühere Impfungen bekannt ist, ist eine einzelne Impfung mit einer Booster-Impfung nach einem Jahr ausreichend. Danach reichen Wiederholungs-Impfungen ebenfalls in Abständen von drei Jahren oder mehr.

Populationsimmunität zu niedrig

"Dank der wirksamen Impfstoffe sehen wir diese Krankheit heutzutage nur selten. Aber das Virus schleicht sich immer noch herum und könnte – und tut es auch - gelegentlich noch unerwartet auftauchen.” Professor Marian Horzinek (Utrecht, NL), Vorsitzender des ABCD, fügte noch Folgendes hinzu: "Um diese Krankheit unter Kontrolle zu halten, müsste der Prozentsatz der Katzen, die geimpft wurden, so hoch wie möglich sein – jedenfalls aber höher, als die heute geschätzten 30 %."

Außer der unterstützenden Behandlung (Flüssigkeitsersatz, Antibiotika und möglicherweise Antiseren oder antivirale Mittel) gibt es keine "Heilung" der Krankheit, und Katzen können trotz intensiver tierärztlicher Intervention verenden. Die zurzeit auf dem Markt erhältlichen Impfstoffe sind jedoch hochwirksam und schützen Katzen effektiv gegen diese Infektionskrankheit, vorausgesetzt, dass sie dem empfohlenen Impfschema entsprechend verabreicht werden.

Ausführlichere Informationen und Downloads des vollständigen Textes der ABCD-Richtlinien über feline Panleukopenie erhalten Sie unter www.abcd-vets.org. Diese Richtlinien enthalten auch Empfehlungen für spezifische Situationen, wie z. B. immunsupprimierte Katzen, Katzenzuchten und Katzen, die eine Behandlung mit Kortikosteroiden erhalten.

Die Richtlinien über feline Panleukopenie wurden bei der dritten Versammlung des ABCD, die vom 8. – 9. Juni 2006 in Haarlem (NL) abgehalten wurde, angenommen. Bei dieser Versammlung besprach das Gremium auch die Herpesvirus-Infektion, für die zurzeit Richtlinien erstellt werden.

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