Vetvigilance: Mehr Meldungen über unerwünschte Vorkommnisse mit Tierarzneimitteln

(12.04.2007) Swissmedic verzeichnet im 2006 mehr Meldungen über unerwünschte Vorkommnisse mit Tierarzneimitteln: Die Zunahme gegenüber dem Vorjahr beträgt 40 %. Die Zahlen zeigen, dass Fachpersonen die seit fünf Jahren geltende Meldepflicht besser wahrnehmen.

Diese Entwicklung steht aber nicht für erhöhte Risiken von Tierarzneimitteln.

Im Jahr 2006 erhielt Swissmedic 118 Meldungen über unerwünschte Vorkommnisse mit Tierarzneimitteln.

Dies sind gut 40 % mehr Meldungen als im Vorjahr. Weitere 55 Meldungen betrafen Impfstoffe für Tiere, welche vom Institut für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe zugelassen und überwacht werden.

Vetsuisse-Fakultät

Diese Zahlen belegen, dass sich das System zur Verbesserung der Tierarzneimittelsicherheit bis heute gut etabliert hat.

Die Zunahme der Meldungen kann nicht mit gehäuften Risiken von Tierarzneimitteln gleichgesetzt werden. Sie ist vielmehr darauf zurückzuführen, dass die praktizierenden Tierärzte und Tierärztinnen sowie die Vertriebsfirmen von Tierarzneimitteln ihre Meldepflicht verstärkt wahrnehmen.

Ein wirksames Meldesystem hilft, neue Risiken zu erkennen und zu vermeiden. Swissmedic will im laufenden Jahr weiter informieren, damit unerwünschte Vorkommnisse mit Tierarzneimitteln tatsächlich gemeldet werden.

Kleintiere besonders betroffen

Die Meldungen zu den verschiedenen Arzneimittelgruppen und den behandelten Tieren entsprechen weitgehend den in den Vorjahren beobachteten Trends: Zu häufig eingesetzten Arzneimitteln erhält Swissmedic die meisten Meldungen.

Gut die Hälfte der Fälle betreffen Antiparasitika und drei Viertel aller Meldungen beziehen sich auf Arzneimittel für Kleintiere, namentlich Hunde und Katzen.

In fast 80 % der Fälle gilt der Zusammenhang zwischen der Anwendung des Tierarzneimittels und der unerwünschten Reaktion als belegt. Im 2006 mussten aber keine neuen risikomindernden Massnahmen umgesetzt werden.

Um die Meldungen über unerwünschte Vorkommnisse mit Tierarzneimitteln zu erfassen und zu bewerten (sog. Vigilance), arbeitet Swissmedic mit dem Institut für Veterinärpharmakologie und –toxikologie der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich zusammen.

Die VETSUISSE-Fakultät agiert als Meldestelle, welche den Zusammenhang der unerwünschten Wirkung mit dem Arzneimittel eruiert, während Swissmedic die sicherheitsrelevanten Massnahmen umsetzt.

Seit letzten Herbst orientiert die Website www.vetvigilance.ch über die Vigilance im Veterinärbereich.

Diese Plattform macht alle für die Tierärzteschaft wichtigen Informationen zum Meldesystem an einem Ort verfügbar und informiert über aktuelle Probleme wie die zunehmende Resistenz von Parasiten der kleinen Wiederkäuer gegen Antiparasitika.

Gesetz schreibt Meldepflicht vor

Das Anfang 2002 in Kraft getretene Heilmittelgesetz verpflichtet nebst den Firmen auch Fachpersonen, welche gewerbsmässig Tierarzneimittel anwenden oder abgeben, vermutete schwerwiegende unerwünschte oder bisher nicht bekannte Arzneimittelwirkungen und Qualitätsmängel zu melden.

Dieses ab 2003 systematisch eingeführte Meldesystem hat sich im Laufe der letzten Jahre zunehmend etabliert.

www.vetvigilance.ch

weitere Meldungen

Evelyn Kuhlmeier gewinnt den Young Scientist Award 2023

Evelyn Kuhlmeier gewinnt den Young Scientist Award 2023

Der von Boehringer Ingelheim Animal Health gestiftete ABCD Young Scientist Award 2023 geht an Dr. Evelyn Kuhlmeier (27) von der Abteilung für Klinische Diagnostik der Universität Zürich
Weiterlesen

Dies academicu

Ehrenpromotionen für Monique Eloit

Anlässlich des Dies academicus ehren die Fakultäten der Universität Zürich Personen, die sich mit ihrer Forschung oder ihrem Lebenswerk besonders hervorgetan haben
Weiterlesen

Uni Bern

Neue Angriffsmöglichkeit gegen Staupevirus entdeckt

Das hochansteckende Hundestaupevirus ist gefährlich für Hunde und wildlebende Tiere
Weiterlesen

Vetsuisse UZH

Alongshan-Virus in Schweizer Zecken entdeckt

Erst 2017 wurde in China das Alongshan-Virus entdeckt. Nun haben Forschende der Universität Zürich das neue Virus erstmals in Schweizer Zecken nachgewiesen
Weiterlesen

PD Dr. Michael J. Toscano Dozent und Gruppenleiter am Zentrum für tiergerechte Haltung von Geflügel und Kaninchen (ZTHZ), Abteilung Animal Welfare, Veterinary Public Health Institute der Vetsuisse-Fakultät, Universität Bern; Bildquelle: Michael J. Toscano

US-Förderpreis zur Verbesserung der Zucht von Legehennen

Der Tierschutzforscher Michael Toscano der Universität Bern erhält zusammen mit internationalen Partnern aus der Industrie einen Förderpreis von 2.7 Mio USD von der Stiftung Open Philanthropy (USA)
Weiterlesen

Tibetische Wölfe im Padmaja Naidu Himalayan Zoological Park, Darjeeling. Ihr helles Fell hat die Farbe shaded yellow.; Bildquelle: S. Shankar /Wikicommons

Genetisches Rätsel gelöst: So entstehen die Farbmuster im Hundefell

Ein internationales Konsortium von Forschenden mit Beteiligung des Instituts für Genetik der Vetsuisse Fakultät der Universität Bern konnte zeigen, wie Fellfarben bei Hunden vererbt werden.
Weiterlesen

r Vetsuisse-Fakultät d

Neue Stiftungsdozentur für Wildbienengesundheit an der Universität Bern

Die Universität Bern kann dank Unterstützung der Stiftung Vinetum eine Stiftungsdozentur für Wildbienengesundheit errichten. Diese soll dazu beitragen, den weltweiten Rückgang wilder Bienen zu bekämpfen
Weiterlesen

Claudia Reusch; Bildquelle: WSAVA

Endocrinologist to receive the 2021 WSAVA Scientific Achievement Award

Dr Claudia Reusch, Professor of Small Animal Internal Medicine and Director of the Clinic for Small Animal Internal Medicine at the University of Zurich, Switzerland, is to receive the 2021 WSAVA Award for Scientific Achievement
Weiterlesen

Kurzmeldungen

Internationales

Neuerscheinungen