Schweiz: Aborte bei Rindern verursachen grossen Schaden
(24.09.2006) Aborte bei Rindern, Schafen oder Ziegen bedeuten für die Landwirte einen grossen finanziellen Schaden - gesamtschweizerisch bis zu 45 Millionen Franken im Jahr.
Ein grosser Teil dieser Aborte werden durch Infektionserreger verursacht, die teilweise auch für den Menschen gefährlich werden können.
Verschiedene Forschungsgruppen insbesondere der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich arbeiten an Projekten, die den besseren Nachweis und die Bekämpfung von infektiösen Aborten untersuchen. Forschende informieren anlässlich der Herbstsession der eidgenössischen Räte über den neusten Wissensstand.
Aborte bei landwirtschaftlichen Nutztieren sind in ungefähr 30 bis 50 Prozent der Fälle durch Infektionserreger wie Viren, Bakterien beziehungsweise Parasiten verursacht. Besonders unter den Bakterien finden sich solche (Chlamydien, Bruzellen, Erreger des Q-Fiebers), die auch auf den Menschen übertragen werden können und dort verschiedene Erkrankungen und bei Schwangeren auch Abort auslösen können.
Für die Landwirtschaft bedeuten Aborte nicht zuletzt auch erhebliche finanzielle Einbussen. So rechnet man mit einem durchschnittlichen Gesamtverlust von ungefähr 1600 Franken pro Abort beim Rind.
In der Schweiz treten bei 2 bis 4 Prozent der Trächtigkeiten Aborte auf. Aus diesen 14000 bis 28000 Aborten resultiert ein wirtschaftlicher Schaden von 22 bis 45 Millionen Franken im Jahr.
Seit vielen Jahren arbeiten verschiedene Forschungsgruppen der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich in Kooperation mit der ETHZ und anderen eidgenössischen und kantonalen Einrichtungen an Projekten, bei denen die Verbreitung, der Nachweis und die Bekämpfung von Aborten bei landwirtschaftlichen Tieren untersucht werden.
Diese schweizerischen Gruppen arbeiten seit rund fünf Jahren gemeinsam mit anderen Forschungsgruppen aus anderen europäischen Ländern in einem Netzwerk zusammen.
Institut für Veterinärpathologie Universität Zürich