Hohe Auszeichnung für Geflügelmediziner Michael Hess von der Vetmeduni Vienna

(22.04.2016) Der Robert Fraser Gordon Memorial Trust hat dieses Jahr Michael Hess, den Leiter der Klinischen Abteilung für Geflügelmedizin der Vetmeduni Vienna, als Vortragenden der renommierten Robert F. Gordon Memorial Lecture ausgewählt und ihn mit der R.F. Gordon Memorial Medaille ausgezeichnet.

Die Vergabe dieser international anerkannten Ehrung für ForscherInnen des gesamten Bereichs der Geflügelwissenschaft fand im Rahmen der Jahrestagung der Britischen Sektion der World’s Poultry Science Association (WPSA) in Chester, England, vom 6. bis 7. April 2016 statt.


Nach seinem Vortrag erhält Michael Hess die Robert Fraser Gordon Memorial Medaille
Die Robert Fraser Gordon Memorial Lecture wird seit 1983 jährlich zu Ehren des Namensgebers gehalten und stellt eine hohe Auszeichnung für ForscherInnen, die sich thematisch mit Geflügel befassen, dar. Der Robert F. Gordon Memorial Trust wählt dafür jedes Jahr eine Person aus, die bedeutende Leistungen in diesem Fachbereich erbracht hat.

Die Wahl fiel 2016 auf Michael Hess, den Leiter der Klinik für Geflügelmedizin der Vetmeduni Vienna. Er reiht sich damit in eine Liste renommierter ForscherInnen ein und wurde für seine bisherige Forschungsarbeit vor internationalem Fachpublikum geehrt.

Vortrag über wichtige Erwägungen bei der Reproduktion von Krankheiten

Der Vortrag und die Vergabe der Robert F. Gordon Medaille fanden im Rahmen der Tagung des britischen Zweiges der World’s Poultry Science Association am 6. und 7. April an der University of Chester, England, statt.

Hess referierte zum Thema „Commensal or pathogen in chickens – a challenge to fulfil Koch’s postulates“. Inhaltlich sprach er damit am Beispiel ausgewählter Erreger grundlegende Überlegungen und neue Erkenntnisse an, die es zu berücksichtigen gilt, wenn in Versuchen Krankheiten und bestimmte Symptome im Tier reproduziert werden.

Forschungsfokus Geflügelpathogene

„Für Reproduktion von Krankheiten muss eine Vielzahl von Einflüssen berücksichtigt werden, damit die Koch’schen Postulate erfüllt sind“, sagt Hess. „Insbesondere wenn diese von endemischen Erregern ausgelöst werden.“

Diese Einflüsse werden häufig unter dem Begriff „Wirt-Pathogen-Interaktion“ zusammengefasst. Kenntnisse über die Interaktion der Pathogene mit dem Wirt sind essenziell, um neue Bekämpfungsstrategien zu entwickeln. Dabei ist es das Ziel, einen Bogen vom klinischen Bild über die In-vitro-Kultivierung und Charakterisierung des Erregers bis hin zur Reproduktion im Tierexperiment zu spannen.

Hess‘ wissenschaftliches Interesse richtet sich dabei auf verschiedene Geflügelpathogene, von Parasiten wie Histomonas meleagridis, dem Erreger der Schwarzkopfkrankheit, bis zu viralen Erregern wie den aviären Adenoviren.

Der Preisträger Michael Hess stammt aus dem Rheintal aus der Nähe von Straßburg und ist seit 2001 Professor und Leiter der Klinik für Geflügelmedizin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Überdies steht er dem Department für Nutztiere und öffentliches Gesundheitswesen in der Veterinärmedizin am Campus vor.

2014 startete er ein Christian Doppler Labor für Innovative Geflügelimpfstoffe. Hess‘ Forschung wird außerdem vom Österreichischen Wissenschaftsfond (FWF), der EU und österreichischen Ministerien gefördert.

Die Klinik und assoziierten Labore sind nach EC17025 akkreditiert und bieten eine Vielzahl an diagnostischen Dienstleistungen an, die pathologische sowie molekulare Untersuchungen beinhalten. In diesem Kontext etablierte die Klinik auch den ersten leistungsorientierten Ringversuch für den Vergleich und die Evaluierung von spezifischen PCR-Tests für Geflügelpathogene.




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