Neues Konsiliarlabor für das Canine Staupevirus an der TiHo

(11.02.2016) Die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) hat das Research Center for Emerging Infections and Zoonoses (RIZ) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) für vier Jahre zum nationalen Konsiliarlabor für das Canine Staupevirus (Canine Distemper Virus, CDV) ernannt.

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Leiter des CDV-Konsiliarlabors ist Professor Dr. Albert Osterhaus, seine Stellvertretung übernimmt Dr. Martin Ludlow.

Um Infektionskrankheiten möglichst effektiv bekämpfen zu können, sind eine qualitativ hochwertige Diagnostik und gute Kenntnisse des Erregers erforderlich. Konsiliarlabore haben unter anderem die Aufgabe, die Qualität der Diagnostik zu sichern.

Im Falle von Tierseuchen, die nach dem Tiergesundheitsgesetz anzeige- oder meldepflichtig sind, übernehmen diese Aufgabe Nationale Referenzlabore.

Für nicht anzeige-, melde- oder untersuchungspflichtige tierpathogene Erreger, Zoonoseerreger oder lebensmittelübertragene Pathogene ist im Tiergesundheitsgesetz eine unabhängige Qualitätskontrolle der Diagnostik nicht mehr vorgeschrieben.

Diese Lücke möchte die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) mit der Einrichtung von Konsiliarlaboren schließen. Die DVG hatte im vergangenen Jahr insgesamt sieben Nationale Referenzzentren für unterschiedliche Erreger ausgeschrieben.

Voraussetzung für die Ernennung sind ein hohes Maß an Fachkompetenz und Reputation in der Diagnostik des jeweiligen Erregers.

Zu den Aufgaben des DVG Konsiliarlabors zählen unter anderem die Qualitätssicherung der Diagnostik des Erregers und der von ihm verursachten Infektion beispielsweise durch die Bereitstellung von Referenzmaterial oder die Durchführung von Ringversuchen, die Weiter- und Neuentwicklung diagnostischer Verfahren, eine Mitwirkung bei der epidemiologischen Bewertung des Erregers, die Durchführung von wissenschaftlichen Studien zum Erreger und die fachliche Beratung der Tierärzte, Tiergesundheitsdienste, der tiermedizinischen Fachgesellschaften, der zuständigen Veterinärbehörden der Länder, des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, der Bundesforschungsinstitute und -ämter sowie ähnlicher Einrichtungen.



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