Zivilisationskrankheiten bei Tieren

(07.01.2004) Der Veterinärphysiologe und Dekan der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, Prof. Dr. Gotthold Gäbel, wendet sich in seinem Vortrag Tierkrankheiten zu, die aus dem Spannungsfeld zwischen menschlichen Ansprüchen und den natürlichen Ansprüchen des Tieres resultieren.

Zeit: 7.1.2004, 18.15 - 19.45 Uhr
Ort: Hörsaal 22, Hörsaalgebäude am Augustusplatz

Mit dem Begriff Zivilisationskrankheiten werden beim Menschen körperliche Störungen bezeichnet, die überwiegend in zivilisierten bzw. industrialisierten Ländern vorkommen. Das Entstehen von Zivilisationskrankheiten ist im hohen Maße verhaltensbedingt und wird z. B. durch Bewegungsmangel und Fehl- bzw. Überernährung verursacht.

Bei Tieren werden Zivilisationskrankheiten in den meisten Fällen nicht durch Verhaltensänderungen der Tiere selbst ausgelöst, sondern durch die Bedingungen, die Haltung und Domestikation mit sich bringen. Weiterer Auslöser ist der Eingriff des Menschen in das genetische Material durch die Zucht.

So wird bei landwirtschaftlichen Nutztieren in den Industrieländern vor allem auf hohe Leistung, d. h. eine hohe Produktion von Milch, Fleisch, Eiern, etc., gezüchtet. Die erhöhte Leistung setzt aber eine optimierte Ernährung und Haltung voraus, die nicht in jedem Fall durch den Menschen gewährleistet werden können.

In dem Vortrag soll an verschiedenen Beispielen dargelegt werden, wie bei Tieren zivilisationsbedingte Erkrankungen durch das Spannungsfeld zwischen menschlichen Ansprüchen (an eine optimale bzw. "preiswerte" Ernährung) und den Ansprüchen des Tieres (an ein optimales Umfeld) ausgelöst werden können.

Der Referent ist seit 1993 in Leipzig und untersucht die Vorgänge im Magen-Darm-Trakt von landwirtschaftlichen Nutztieren und deren fütterungsbedingte Entgleisungen bzw. Schäden. Er ist Mitglied in Editorial Boards mehrerer Zeitschriften und Vorsitzender der Fachgruppe Physiologie/Biochemie der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft.

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