Zecken von März bis Dezember gefährlich

(29.07.2010) Wie viele Zecken leben auf Wiesen, Gebüschen oder Hecken in und um Berlin, um sich plötzlich auf Hunden festzubeißen? Diese Frage untersucht Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna, Direktor des Instituts für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin der Freien Universität Berlin. 


Abflaggen der Wiese
Die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Institutes für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin gehen langsam durch vier typische Hundeauslaufgebiete mit Gräsern und Buschbewuchs im Umland Berlins.

Dabei streifen sie mit einer weißen Flagge über das Grün und zählen anschließend, wie viele Zecken an der Flagge haften.

Das Ergebnis ist beunruhigend. „Innerhalb einer Stunde lassen sich zwischen zehn und sechzig Zecken von einer Person durch Abflaggen sammeln“, resummiert Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna.

Bei den Zecken handelt es sich vor allem um den gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) und die Buntzecke (Dermacentor reticulatus). „Diese Zeckenarten können ernsthafte Erkrankungen auf Hunde übertragen, wie zum Beispiel die Anaplasmose, die Borreliose oder die Babesiose.

Ein effektiver Zeckenschutz ist daher dringend zu empfehlen“ rät Prof. Dr. von Samson-Himmelstjerna. Unter bestimmten Umständen kann es bereits innerhalb weniger Stunden nach dem Zeckenbiss zu einer Übertragung von Krankheitserregern kommen.

Das Risiko eines Zeckenbisses kann der Hundehalter wesentlich vermindern, wenn er einen „repellierenden“ Zeckenschutz in das Fell des Hundes tropft, der die Zecken nach erfolgtem Kontakt auch abtötet.

Der Vorteil derartiger Mittel beruht auf der Abwehr der Zecken, bevor sie sich in der Haut des Hundes festsetzen können. Damit wird auch das Risiko einer Erregerübertragung durch die Zecke erheblich minimiert.

In der oben erwähnten Studie wurden erste Zecken bereits zu Beginn der Untersuchungen im März eingesammelt und die Wissenschaftler rechnen damit, bis in den November und Dezember hinein aktive Zecken zu finden. Vor Erkrankungen kann der Hund nur dann optimal geschützt werden, wenn der Zeckenschutz bis zu diesem Zeitraum vorgenommen wird.

 

Weitere Meldungen

Vector-Borne and Zoonotic Diseases

Zoonose-Erreger Dirofilaria repens verbreitet sich in Nord- und Ostdeutschland

Wissenschaftler der Freien Universität Berlin warnen vor Gefahr durch Hundehautwurm auch für Menschen
Weiterlesen

Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna

Georg von Samson-Himmelstjerna übernimmt ESCCAP-Vorsitz in Deutschland

Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna, Direktor des Institutes für Parasitologie der tierärztlichen Fakultät der FU Berlin, hat den Vorsitz von ESCCAP in Deutschland übernommen und tritt damit die Nachfolge des verstorbenen Prof. Dr. Thomas Schnieder, Leiter des Institutes für Parasitologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover, an
Weiterlesen


Magazin

Firmennews

Internationales